Prof. em. Dr. Paul Schmid-Hempel

Paul Schmid-Hempel studierte Biologie an der Universität Zürich und promovierte dort 1982 bei R. Wehner zum Dr. phil. mit einer Arbeit über die ökologie und die Nahrungserwerbstrategien der Ameise Cataglyphis in den Wüsten Nordafrikas. Es folgte ein Forschungsaufenthalt an der Oxford University, England, als Stipendiat des Schweizerischen Nationalfonds und der Royal Society London. In dieser Zeit (1982-1984) arbeitete er an der Analyse optimaler Strategien von Tieren mit Sir John Krebs FRS. Danach wechselte er an das Zoologische Institut der Universität Basel, wo er in der Gruppe von S.C. Stearns die neue Richtung der Evolutionsökologie aufbauen half. Forschungsaufenthalte an der Cambridge University, England (1987, bei C. Ellington) und an der Simon Fraser University, Vancouver (1991, bei M. Winston, R. Ydenberg). Seine Arbeiten konzentrierten sich ab 1985 auf das Studium natürlicher Wirt-Parasiten-Systeme und deren Bedeutung für die Oekologie und Evolution der Organismen, insbesondere die Untersuchung infektiöser Krankheiten am Modellsystem.
1991 wurde er als Ordinarius für Experimentelle ökologie an die ETH Zürich berufen.

Schwerpunkte seiner Arbeiten sind die Untersuchung der Rolle von Parasiten bei der Aufrechterhaltung genetischer Diversität in natürlichen Populationen, sowie die Analyse von Strategien der Immunabwehr bei Insekten im Zusammenhang mit der koevolutiven Dynamik von Wirt-Parasit-Beziehungen.

Paul Schmid-Hempel erhielt 1988 den Nationalen Latsis-Preis. 2004 wurde er in die Deutsche Akademie der Naturforscher, Leopoldina, aufgenommen..