Prof. em. Dr. Bernhard Wehrli

Bernhard Wehrli war bis im Jahr 2022 Professor für Aquatische Chemie am Departement Umweltwissenschaften der ETH und Mitglied des Instituts für Biogeochemie und Schadstoffdynamik (IBP) und des ISTP. Ein Teil seiner Arbeitsgruppe war an der Abteilung für Oberflächengewasser der Eawag in Kastanienbaum am Vierwaldstättersee angesiedelt.

Die Forschungsprojekte seiner Gruppe hatten zum Ziel, die Kreisläufe von Kohlenstoff, Nährstoffen und Schadstoffen in Flüssen und Seen zu quantifizieren und Lösungen für das Gewässermanagement zu erarbeiten. Sein Team untersuchte Gewässersysteme in Europa und Afrika mit Sensoren sowie geochemischen und molekularbiologische Methoden. Zu den bearbeiteten Themen gehören die Auswirkung der Überdüngung in der Landwirtschaft auf die Wasserqualität, die Intensität von Treibhausgasemissionen aus Stauseen und die Rolle der Sediment-Wasser Grenzfläche für die Eliminataion von Nährstoffen 

Bernhard Wehrli studierte Chemie an der ETH Zürich, absolvierte einen Nachdiplomkurs in Siedlungswasserbau und Gewässerschutz und promovierte 1987 mit einer Arbeit über die Geochemie von Vanadium. Seinen wissenschaftlichen Horizont erweiterte er als Postdoc am Caltech in Pasadena und als Gastwissenschaftler an Universitäten in Paris, Toulouse und Jerusalem. Im Jahr 1991 wurde er als Assistenzprofessor für Aquatische Chemie an die ETH Zürich berufen. An der Eawag leitete er eine Abtelung und war danach zehn Jahre lang Mitglied der Direktion. Im Forschungsrat des Schweizer Nationalfonds war er für die Abteilung Mathematik, Natur- und Ingenieurwissenschafter tätig. An der ETH leitete er die Studiengänge der Umweltnaturwissenschaften. International war er u.a. für die Helmholtz- und die Leibniz- Gemeinschaften und für den Österreichischen FWF tätig.