Gründerin von fischwanderung.ch: Eva Baier
Direkt nach dem Studium hat sich Eva Baier selbstständig gemacht. Mit ihrer Firma fischwanderung.ch setzt sie sich für eine intakte Vernetzung der Schweizer Fliessgewässer ein. Das Teilen des vorhandenen Wissens ist ihr ein persönliches Anliegen wenn es darum geht, die aquatische Biodiversität langfristig zu erhalten und zu fördern.
Warum ich Umweltnaturwissenschaften studiert habe
Ich hatte schon als Kind ein grosses Interesse an der Natur. Zu Maturazeiten besuchte ich ein Fachbüro an meinem Wohnort. Der dortige Leiter empfahl mir, mich im Studium möglichst breit aufzustellen und darauf aufbauend meinen Neigungen, Interessen und Fähigkeiten zu folgen. So kam ich auf den Studiengang – und ich habe meine Wahl nie bereut! Auch wenn vor allem das erste Jahr echt hart war, hat es mir meine berufliche Erfüllung ermöglicht.
«Ich schätze es sehr, meine eigene Chefin zu sein und dadurch meine inhaltlichen Schwerpunkte und Projekte sowie die Arbeitszeiten selbst zu wählen.»Eva Baier, Gründerin fischwanderung.ch GmbH
Was ich heute mache
Ich berate zusammen mit Ingenieurbüros Wasserkraftbetreiber:innen, um an ihren Anlagen die Fischwanderung flussaufwärts und flussabwärts wieder herzustellen. Das ist einerseits eine sehr spezifische Arbeit, die viel Fachwissen rund um die Fischwanderung der einheimischen Fischfauna und neben der Schreibtischarbeit auch Feldarbeit erfordert. Andererseits ist meine Arbeit sehr breit aufgestellt, da ich auch Umweltverbände, Behörden und Privatbüros berate und bei grundsätzlichen Themen rund um die aquatische Biodiversität unterstütze. Dies geschieht zum Beispiel durch das Erstellen von Gutachten und Fachberichten, aber auch mittels gezielter Öffentlichkeitsarbeit. Zudem biete ich selbst Exkursionen und Weiterbildungen an und erstelle Film- sowie Fotoaufnahmen.
Was ich an meiner Arbeit am meisten mag
Ich schätze es sehr, meine eigene Chefin zu sein und dadurch meine inhaltlichen Schwerpunkte und Projekte sowie die Arbeitszeiten selbst zu wählen. Ich arbeite mit Freude mit sehr viel verschiedenen Menschen aus meinem über die Jahre aufgebauten Netzwerk zusammen, wobei ich sehr von der interdisziplinären Grundausbildung an der ETH profitieren kann. Das systemische Denken und das Zusammenbringen von verschiedenen Akteur:innen macht mir Spass und hilft dabei, die grossen Herausforderungen, vor denen wir stehen, wirklich anzugehen.
Meine Tipps für Studierende
Fokussiert euch im Studium vor allem auf die Fächer, die euch am meisten Freude bereiten. Ich habe zum Beispiel als Vertiefung Wald und Landschaft gewählt, da wir da am meisten draussen im Feld waren. Dass ich nun inhaltlich in einem anderen Bereich unterwegs bin, stört dabei gar nicht, denn die grundlegenden Prozesse sind ähnlich: Es gibt einen gesetzlichen Rahmen, verschiedene Akteur:innen mit jeweiligen Interessen etc. Nutzt zudem die Zeit mit den anderen Studierenden – in Lerngruppen, aber auch in der Freizeit. Die UWIS sind meiner Erfahrung nach mehrheitlich spannende, interessante Menschen. Sie begleiten mich auf verschiedenen Ebenen bis heute durch das Leben!