Forstkreisleiterin, Amt für Wald und Natur, Freiburg: Isabel Ballmer
Papiertiger interessieren sie nicht. An ihrer Arbeit als Forstkreisleiterin schätzt Isabel Ballmer die konkreten Fragestellungen und die tägliche Herausforderung, Ressourcennutzung, Naturschutz und Infrastrukturansprüche miteinander zu vereinen.
Warum ich Umweltnaturwissenschaften studiert habe
Grundsätzlich wollte ich eng mit der Natur arbeiten. Ich wollte einmal einen konkreten Beruf und habe mir Umweltnaturwissenschaften und Agrarwissenschaften angeschaut. Bei den Agrarwissenschaften hat mich der inhaltliche Aufbau nicht überzeugt und ich hatte das Gefühl, im Vergleich dazu bei den Umweltnaturwissenschaften die Weichen erst Schritt für Schritt stellen zu müssen. Das hat sich zum Glück als richtig herausgestellt.
«Ich habe nie das Gefühl, einen Papiertiger fabrizieren zu müssen.»Isabel Ballmer, Forstkreisleiterin, Amt für Wald und Natur, Freiburg
Was ich heute mache
Ich arbeite als Leiterin eines Forstkreises im Kanton Freiburg und betreue dort gemeinsam mit einem Forstingenieurskollegen sowie den Förstern die Wälder im deutschsprachigen Teil des Kantons. Wir arbeiten Schutzwaldprojekte aus, diskutieren in Vorständen von Forstbetrieben um deren Ausrichtung mit, bearbeiten Rodungsgesuche etwa von Steinbrüchen und Baugesuche Privater in Waldnähe, versuchen Ressourcennutzung, Naturschutz und Infrastrukturansprüche miteinander zu vereinen. Meine Aufgabe ist es, Bindeglied zwischen der sogenannten Basis – Waldeigentümerinnen, Bewirtschafter, andere Interessensgruppen – und dem Kanton zu sein und so Projekte und Lösungen für verschiedenste Anliegen an den Wald zu erarbeiten. Bei Schäden durch Naturereignisse sind wir ausserdem Koordinationsstelle zur Bewältigung und Wiederherstellung von Schutzbauten, Wald- oder Alpstrassen.
Was ich an meiner Arbeit mag
Ich habe nie das Gefühl, einen Papiertiger fabrizieren zu müssen. Die Anfragen und Probleme sind unmittelbar und ebenso direkt ist die Auswirkung unserer Entscheide auf den Wald und die Natur. In unserem Forstkreis arbeiten wir eng als Team zusammen, es hat Personen aus verschiedenen Generationen mit unterschiedlichen Hintergründen, die ihre Ideen einfliessen lassen, so können wir möglichst ausgewogene Lösungen entwickeln.