Biogeochemie und Schadstoffdynamik
Studierende, die Biogeochemie und Schadstoffdynamik als Vertiefung wählen, analysieren die Reaktionen aquatischer, terrestrischer und atmosphärischer Systeme auf Veränderungen, die durch natürliche oder menschliche Aktivitäten verursacht werden.
Studierende der Vertiefung Biogeochemie und Schadstoffdynamik analysieren zum Beispiel Treibhausgasemissionen, Nährstoffbelastungen und beschleunigte Kreisläufe von Metallen und organischen Substanzen. Ausserdem untersuchen sie die Verteilung, die Transformation und die Auswirkungen von anthropogenen Verbindungen, beispielsweise durch umfassende Feldstudien auf der Grundlage von Spurenanalytik, stabilen Isotopentechniken oder Transportmessungen. Damit identifizieren sie die relevanten Transformationswege und finden Lösungen zur Abmilderung der negativen Effekte.
Biogeochemie ist eine interdisziplinäre Wissenschaft der physikalischen, chemischen und biologischen Prozesse, die die regionalen und globalen Kreisläufe der Elemente und ihrer Verbindungen steuern.
Biogeochemische Prozesse
Dieses Modul besteht aus interdisziplinären Kursen zu Umweltmikrobiologie, Ökotoxikologie, organischer Umweltchemie, Biogeochemie von Spurenelementen und globalen Stoffkreisläufen. Studierende erwerben die Fähigkeit, die Grundlagen biogeochemischer Prozesse zu beschreiben und zu analysieren. Sie lernen zudem, wie diese Prozesse das Verhalten verschiedener Stoffe in der natürlichen Umgebung steuern.
Anwendungen
Die Studierenden wenden ihr Wissen über biogeochemische Prozesse und Schadstoffdynamik an. Sie entwickeln nachhaltige Lösungen für relevante Probleme. Beispiele dafür sind das Management von chemischen Gefahren, die Sicherung von Wasservorräten, Abfallwirtschaft, der Umgang mit Nanomaterialien und die Begrenzung der Verschmutzung durch diffuse Quellen.
Methoden und Werkzeuge: Modellierungskurse
Die Kurse dieses Moduls vermitteln ein grundlegendes Verständnis von biogeochemischen Transformations- und Transportprozessen. Die Studierenden stellen ihr konzeptuelles Denken unter Beweis, führen Risikobewertungen durch, analysieren Unsicherheiten und bewerten Modellergebnisse kritisch.
Methoden und Werkzeuge: Feld- und Laborkurse
In den Kursen dieses Moduls erlernen die Studierenden den Umgang mit analytischen Werkzeugen und erwerben die praktischen Kompetenzen, die im Feld und im Labor erforderlich sind. Dabei werden beispielsweise die fortgeschrittene organische und anorganische Spurenanalyse, die Isotopenverhältnis-Massenspektrometrie, die molekulare Ökotoxikologie oder Synchrotrontechniken behandelt.
Semesterarbeit und Seminar
Die Studierenden verfassen eine Semesterarbeit über ein aktuelles biogeochemisches Thema. Sie besprechen ihre Ergebnisse mit einer Dozentin oder einem Dozenten und präsentieren die Ergebnisse in einem Seminar. Das Seminar ist ein Forum für den intellektuellen Austausch in der Studierendengruppe und in der Fakultät.
Interessen/ Vorwissen
- Interesse an interdisziplinären Ansätzen einschliesslich Chemie, Mikrobiologie und Physik
- Begeisterung für die Integration von Feldarbeit, Laboranalysen und Computermodellierung
Ausbildung und Ausbildungsziele
- Die Ausbildung übernimmt das Institut für Biogeochemie und Schadstoffdynamik
- Entwicklung eines systemischen Verständnisses der Umwelt und ihrer biogeochemischen Kreisläufe
- Analyse, Quantifizierung und Modellierung chemischer, physikalischer und mikrobieller Prozesse
- Vorhersage der Wege von organischen und anorganischen Schadstoffen in Umweltsystemen und Entwicklung von Lösungen zur Bewertung und Abmilderung der negativen Effekte auf terrestrisches und aquatisches Leben
Berufsbeispiele
- Spezialistin für Altlasten und Altlastensanierung in einem Umweltamt oder bei einer Behörde
- Projektmanager für Wasser- oder Abwasserinfrastruktur
- Risikoanalystin in der Versicherungs- oder Finanzbranche
- Spezialist für Umweltproben in einem Labor im Bereich Ökotoxologie
Kontakt
I. f. Biogeochemie/Schadstoffdyn.
Universitätstrasse 16
8092
Zürich
Schweiz