Mehr Holz im Bauwesen (MainWood)

Die Initiative «Mainstreaming Wood Construction» (Mehr Holz im Bauwesen) schafft die wissenschaftliche Grundlage, um den ökologischen Einsatz von Holz im Bauwesen ganzheitlich voranzutreiben.  

Foto: ETH Zürich

Die Schweiz hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2050 den CO₂-​Ausstoss drastisch zu reduzieren. Holzbauprodukte und Baukonzepte haben ein grosses Potenzial, diese Emissionen zu reduzieren. Bauen mit Biomaterialien bindet Kohlenstoff in Wäldern, speichert Kohlenstoff in langlebigen Gebäuden, ersetzt kohlenstoffintensive Materialien – wie zum Beispiel Beton oder Stahl – und reduziert energiebedingte Emissionen in der gebauten Umwelt.

Das Forschungsprojekt «Mainstreaming Wood Construction» (MainWood) befasst sich mit Walddynamik und -​produktion, Szenarien der Materialnutzung und -flüssen, innovativen Bauprodukten, Lebenszyklusanalysen und Kostenmodellen. Es identifiziert die wichtigsten Hebelpunkte in der Wertschöpfungskette, um Holz für den Bau aufzuwerten und ökologisch optimale Szenarien für die Schweizer Holznutzung zu entwickeln.

Jaboury Ghazoul
«Die Ausweitung des Holzbaus von derzeit 9 % Marktanteil in der Schweiz hat sektorübergreifende Auswirkungen auf die gesamte Lieferkette.»
Jaboury Ghazoul
Jaboury Ghazoul, Professor für Ökosystem-​Management, ETH Zürich

Derzeit hat der Holzbau in der Schweiz einen Marktanteil von 9 %. Eine Ausweitung hat sektorübergreifende Auswirkungen auf die gesamte Lieferkette, von der Bereitstellung des Holzes bis hin zu neuen Materialien und Verfahren, einschlägigen Normen und neuen Konstruktions-​ und Nachrüstungskonzepten. Der Übergang zu einer nachhaltigen Bioökonomie im Bauwesen setzt radikal andere soziotechnische Systeme voraus. Daraus ergeben sich neue Herausforderungen in Bezug auf die Nachfrage nach Holz, neue konzeptionelle/operative Perspektiven, Kosteneffizienz, veränderte Qualifikationen, verdrängte Umweltauswirkungen und (potenziell) soziokulturelle Konflikte.

Ziel des Projekts

Mit dieser gemeinsame Initiative sollen die entscheidenden Abhängigkeiten in der Dynamik von Rohstoffangebot und -​nachfrage sowie die sich daraus ergebenden internationalen Handelsströme und ihre Auswirkungen untersucht werden. Auf der Grundlage einer tieferen Analyse der Holzarten, die unter sich ändernden klimatischen Bedingungen angebaut werden können, in Bezug auf die erforderlichen Materialeigenschaften und deren Sortierung und Standardisierung sowie durch kreative Designkonzepte in Verbindung mit fortschrittlicher 3D-​Modellierung kann die Verwendung von Holz ganzheitlich optimiert werden.
 

Hintergrund

Der Einsatz von Holz im Bauwesen bringt ökologische, wirtschaftliche, technische, gesellschaftliche und politische Herausforderungen für die gesamte Holzwertschöpfungskette mit sich. Um diese anzugehen, braucht es interinstitutionelles Fachwissen; dieses wird mit der vorliegenden gemeinsamen Initiative nun erstmals umfassend gebündelt.

Beteiligte Institutionen: ETH Zurich (D-​USYS, D-​BAUG), Empa, WSL, EPFL
Externe Partner (no cost to the project): S-​WIN, BAFU, WaldSchweiz, CSFEP, Brainforest

Kontakt: Jaboury Ghazoul

Sechs «Joint Initiatives» aus dem D-​USYS vom ETH-​Rat angenommen: Artikel vom 03.08.2022

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