Gegen die soziale Isolation: Das Online-Programm des UFO

D-USYS

«Social distancing, not social isolation»: Unter diesem Motto hat der Umwelt- und Forstfachverein (UFO) ein Spezial-Programm für Studierende der Umweltnaturwissenschaften kreiert. Die verschiedenen Online-Angebote ermöglichen den sozialen Austausch während der herausfordernden Corona-Zeit. Und machen erst noch Spass.

von Diana Haller / KOM D-USYS
Vergrösserte Ansicht: Postkarten
Postkarten aus dem Postkarten-Programm des UFO. Foto: Moritz Breitenmoser  

Seit Anfang Oktober 2019 leiten Jill Barbier und Moritz Breitenmoser den Umwelt- und Forstfachverein (UFO) im Co-Präsidium. Das «Business as usual» im Vorstand hat nicht lange angedauert. Seit Mitte März müssen die Studierenden von zu Hause aus studieren. Gerade jetzt ist die soziale Vernetzung besonders wichtig, finden die UFO-Vorstandsmitglieder.  

Jill Barbier und Moritz Breitenmoser, was genau bietet der UFO den Studierenden?

Wir bieten zweimal in der Woche einen Zoom-Raum an, in dem sich Studierende der Umweltnaturwissenschaften treffen und austauschen können. Donnerstagabends ist das «Thursday Beer», unser Donnerstagsbier, und am Freitag öffnen wir den ganzen Tag über einen Pausenraum, in den man sich zuschalten kann, wenn man gerade genug studiert hat. Weiter gibt es (fast) jeden Samstag Kurse, die von unseren Studierenden geleitet werden. Im Angebot sind beispielsweise Näh-Tutorials, Japanisch-Kurse oder Kochanleitungen für vegane Gerichte. Last but not least gibt es unser Postkarten-Programm: Wer sich anmeldet, bekommt eine zufällig ausgewählte Person zugeteilt, der sie dann eine Postkarte schicken muss. Im Gegenzug bekommt man dann selbst von jemand anderem eine Postkarte zugeschickt – dies bietet uns allen lustige Einblicke ins Leben der Anderen.

Wie hat sich die Aktion inzwischen entwickelt?

Es hat eine Weile gedauert, bis wir das richtige Angebot zusammen hatten. Zuerst haben wir die ganze Woche verplant und Pausenräume offeriert, bis wir gemerkt haben, dass die Nachfrage eher in eine andere Richtung geht. Die Rückmeldungen waren aber immer positiv und alle, die an unseren Kursen teilgenommen haben, waren vom Angebot begeistert.  

Nach dem Start kamen bereits 5 weitere Wochenprogramme raus. Ihr seid sehr aktiv. Woher nehmt ihr die Motivation dazu?

Das positive Feedback aller, die an unseren Angeboten teilnehmen, spornt uns an. Mit unserer Mitgliedschaft im Vorstand des UFO haben wir uns aber auch dazu verpflichtet, für unsere Mitstudierenden da zu sein und ihnen trotz den erschwerten Umständen ein Angebot zu bieten. Der UFO möchte das Zusammensein und die Vernetzung innerhalb des Studiums fördern, und zwar über die Grenzen des eigenen Kollegenkreises hinaus. Das ist eine der wichtigsten Aufgaben des UFO, in dieser Zeit genauso wie in anderen Semestern.

Konnten bereits andere Fachvereine von euren Ideen profitieren?

Wir stehen über die verschiedenen Organe des VSETH mit anderen Fachvereinen im Austausch. Teile von unserem Angebot sind bei anderen Fachvereinen gut angekommen. In welchem Ausmass sie diese aber für ihre eigenen Angebote übernommen haben, wissen wir nicht genau. Was wir wissen ist, dass die Student Sustainability Comission geplant hat, unser Postkartensystem zu übernehmen.

In verschiedensten Gremien der ETH werden zurzeit die «Lessons learned» gesammelt. Euer erstes Fazit?

Wir haben gemerkt, dass der virtuelle Kontakt den persönlichen nicht ganz ersetzen kann. Trotzdem ist es wichtig, den sozialen Austausch nicht ganz zu verlieren. Wir werden versuchen, all unsere Erfahrungen und Versuche möglichst gut zu dokumentieren und sie für die kommenden UFO-Generationen zu bewahren, falls es jemals wieder zu einem Shutdown der ETH kommen sollte.
 

Vergrösserte Ansicht: Moritz Breitenmoser und Jill Barbier. Foto: UFO

Der UFO ist der Umwelt-​ und Forstfachverein der ETH Zürich und eine autonome Sektion des VSETH. Er unterstützt Studierende beim Meistern des Studiums und vernetzt die Studierenden mit Kommilitoninnen und Kommilitonen sowie Ehemaligen. Moritz Breitenmoser und Jill Barbier (beide im Bachelor-Studium des Studiengangs Umweltnaturwissenschaften) leiten den UFO im Co-Präsidium.

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