Klimawandel: Bisherige Temperaturrekorde müssen nach oben korrigiert werden

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Eine neue Studie von Erich Fischer und Kollegen aus dem Institut für Atmosphäre und Klima (IAC) zeigt, dass die kommenden Jahrzehnte weitere Hitzerekorde bringen werden. Diese werden die bisherigen Temperaturrekorde buchstäblich sprengen.

von Redaktion
Photo: iStock
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Ähnlich wie in der olympischen Disziplin Hochsprung, wo die Weltrekorde alt sind und jeweils nur um Zentimeter gebrochen werden, sollte es sich auch mit Wärmerekorden verhalten: Im Laufe der gemessenen Jahre sollten Wärmerekorde seltener und die Temperaturdifferenzen kleiner werden, könnte man meinen. Aufgrund der raschen Klimaerwärmung beobachteten die Forschenden aber das Gegenteil: Rekordtemperaturen wurden in letzter Zeit mit deutlichen Temperaturunterschieden gebrochen.

In Szenarien mit hohen Emissionen steigt die Wahrscheinlichkeit, dass in den mittleren Breiten der nördlichen Hemisphäre Hitzewellen mit Rekordtemperaturen wie 2003 oder 2010 auftreten, von 4,5 % pro Jahr in der jüngsten Vergangenheit auf 22 % in den kommenden Jahrzehnten, rechneten Erich Fischer, Sebastian Sippel und Reto Knutti in ihrer neuen Studie. Die Wahrscheinlichkeit von Hitzerekorden wird durch die Erwärmungsrate bestimmt, während sich Hitzewellen-Anomalien auf die Gesamtmenge der Erwärmung beziehen. Die Wahrscheinlichkeit von Hitzerekorden hängt von den CO₂-Emissionen in die Atmosphäre ab und würde wieder abnehmen, wenn sich die Temperaturen stabilisieren.

Um für die Zukunft gerüstet zu sein, reicht es nicht mehr aus, das Wetter der letzten Jahrzehnte zu beobachten, betonen die Klimaforscher. «Wir müssen mit der raschen Erwärmung des Klimas rechnen und uns auf Rekorde vorbereiten, die vor dem Hintergrund der Beobachtungen der letzten Jahrzehnte wie krasse Ausnahmen aussehen könnten».

Fischer, E.M., Sippel, S. & Knutti, R. Increasing probability of record-​shattering climate extremes. Nat. Clim. Chang. (2021). externe Seitehttps://doi.org/10.1038/s41558-​021-01092-9

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