Engagiert für einen nachhaltigen Pflanzenschutz: Francesca Ferrari

Es ist schon ein paar Jahre her. Aber spätestens, als ihr Vater begann, im heimischen Familiengarten im Puschlav Bienen zu züchten, wurde ihr klar: Ihr Herz schlägt für Insekten. Für ihr Berufspraktikum zog es Francesca Ferrari, Master-Studentin der Agrarwissenschaften an der ETH Zürich, deshalb nach Grossdietwil im Kanton Luzern. Dort vertreibt, entwickelt und erforscht Andermatt Biocontrol Suisse Produkte für einen nachhaltigen Pflanzenschutz.

von Sophie Graf
Francesca Ferrari

«Insekten sind für die Erhaltung des ökologischen Geleichgewichts extrem wichtig», sagt Francesca Ferrari. Für ihr Berufspraktikum während ihres Studiums suchte Ferrari deshalb bewusst nach einem Betrieb, der auf möglichst ganzheitliche Art mit Insekten arbeitet und dabei verschiedene Gebiete abdeckt. Und so kam es, dass sie ihr WG-Zimmer in Zürich für fünf Monate mit einem Zimmer im luzernischen Willisau tauschte. Von September 2023 bis Januar 2024 arbeitete sie bei Andermatt Biocontrol, hauptsächlich in den Abteilungen Schweiz und Ausland. Ihre Aufgaben waren vielfältig: Von Marktanalysen, Kundenbefragungen über Preisberechnungen bis hin zur Mithilfe bei der Organisation des Firmen-Jubiläums, Mithilfe bei Feldversuchen oder Datenalysen eines Laborprojekts.

Seit 35 Jahren aktiv

Andermatt Biocontrol wurde 1988 von Isabel und Martin Andermatt gegründet. Das Ehepaar stellte biologische Schädlingsbekämpfungsmittel her, um sie den Landwirt:innen und Hobbygärtner:innen verfügbar zu machen. Andermatt selbst hatte an der ETH Zürich Agrarwissenschaften studiert. Er war inspiriert vom Entomologen Vittorio Delucchi, als er zusammen mit seiner Frau das Produkt Madex® zur Bekämpfung der Obstmade entwickelte. Das kleine Schweizer Unternehmen wuchs. Heute ist Andermatt eine global tätige Firmengruppe mit 24 Tochterfirmen und über 500 Mitarbeitenden. Auch in Afrika und Südamerika will die Firma zur Erhaltung der Biodiversität beitragen.

Ein Forschungsfeld mit Zukunft

«Biologischer Pflanzenschutz hat Zukunft. Gerade auch in Zeiten, in denen immer mehr chemische Pestizide verboten werden», sagt Ferrari. Auch im Ausland zu arbeiten, würde sie in Zukunft sehr interessieren. «Dort sind die Probleme oft anders gelagert als bei uns in der Schweiz», stellt Ferrari fest. «Das macht Kommunikation und Schulung umso wichtiger». Francesca Ferrari nimmt viel mit aus diesen 5 Monaten Praxiserfahrung. «Vor allem die Fähigkeit, andere Leute zu fragen, und mir das zu holen, was ich für eine effiziente Bearbeitung meiner Aufgaben brauchte». Voll motiviert ist sie nun in ihr Master-Studium mit Vertiefung Pflanzenwissenschaften und dem Minor in Agrarökonomie gestartet.

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