Nicht ohne Wirkung: Tropische Stürme werden Ökosysteme herausfordern
Bis zu 9,4% der terrestrischen Ökosysteme der Erde könnten sich bis 2050 aufgrund der tropischen Wirbelsturmaktivität drastisch verändern. Chahan M. Kropf und Kolleg:innen der ETH Zürich zeigen in ihrer Studie, wie stark sich die verändernden Muster tropischer Wirbelstürme auf die globalen Ökosysteme auswirken.
In ihrer Studie teilen die Forschenden die Ökosysteme in drei Kategorien ein: widerstandsfähig, abhängig und gefährdet. Diese Einteilung erfolgte aufgrund ihrer historischen Exposition gegenüber Wirbelstürmen und ihrer Erholungsdynamik. Gefährdete Ökosysteme, die weltweit 16,5 Millionen km² umfassen, sind am stärksten bedroht. Bis zum Jahr 2050 könnten Stürme hoher Intensität um bis zu 149 % zunehmen, wenn der gemeinsame sozioökonomische Pfad 585 eingehalten wird. Dies erschwert die Erholung dieser Ökosysteme. Selbst widerstandsfähige Ökosysteme sind gefährdet, da sich die Erholungszeit zwischen starken Stürmen von 19 auf 12 Jahre verkürzen könnte. Abhängige Ökosysteme in der Karibik sind sowohl von der Zunahme als auch von der Abnahme schwächerer Stürme betroffen.
Die Arbeit von Chahan und Kollegi:innen zeigt, wie wichtig es ist, Störungsregimes – Muster von Ereignissen wie Wirbelstürmen – zu berücksichtigen, um die Dynamik von Ökosystemen unter dem Klimawandel zu verstehen. Wirbelstürme gelten zwar oft als zerstörerisch. Nichtsddestotrotz spielen sie eine entscheidende Rolle für die Funktion bestimmter Ökosysteme.
Die Ergebnisse betonen, dass diese Sichtweise in Schutzstrategien und Klimaanpassungsmassnahmen einbezogen werden sollte. Diese Forschung konzentriert sich sowohl auf die unmittelbaren Auswirkungen als auch auf die langfristige Erholungsdynamik von Ökosystemen. Sie bietet somit eine Grundlage für widerstandsfähigere Managementansätze angesichts des Klimawandels.
Literaturhinweis
Kropf CM, Vaterlaus L, Bresch DN et al. Tropical cyclone risk for global ecosystems in a changing climate. Nat. Clim. Chang. 15, 92–100 (2025). DOI: externe Seite 10.1038/s41558-024-02194-w
Diese Arbeit basiert auf den EU-Projekten externe Seite SPARCCLE und externe Seite PROVIDE.