Mit der ETH Zürich war er bereits während seiner Zeit als Postdoc in den USA in Kontakt. Da ihre Forschungsgebiete sehr ähnlich waren, tauschte er sich regelmässig mit verschiedenen Professor:innen am Institut für Atmosphäre und Klima (IAC) aus. Seit September letzten Jahres ist er nun selbst Professor für Hochauflösende Wetter- und Klimamodelle an der ETH Zürich.

von Sophie Graf, Kommunikation D-USYS

Andreas, woher kommst du und seit wann interessierst du dich für Wetter und Klima?
Ich bin in Österreich auf einem Bauernhof aufgewachsen. Dort habe ich eine Leidenschaft für das Wetter entwickelt. Bevor wir im Sommer Heu machen konnten, studierten wir das Wetter. Mir war schon damals klar, dass unsere Lebensgrundlage vom Wetter abhängt. Später habe ich bei der Bundeswehr in einem Hochwassergebiet gearbeitet, daher kommt mein Interesse am Klimawandel. Ich habe dann in Österreich studiert, meinen Master und Doktor in Klimaphysik gemacht und bin dann direkt als Postdoc in die USA gegangen, wo ich 10 Jahre geblieben bin.

Was ist Dein Forschungsgebiet an der ETH Zürich?

Mein Hauptinteresse gilt Extremereignissen auf regionaler und lokaler Ebene. Dabei geht es mir darum, die physikalischen Prozesse, die zu Veränderungen in der Häufigkeit und Intensität von Extremereignissen in einem sich erwärmenden Klima beitragen, besser zu verstehen. Für meine Forschung benutze ich zum Beispiel das gleiche feinskalige Modell wie MeteoSchweiz, wende es aber auf den Klimawandel an. Darüber hinaus beteilige ich mich aktiv an verschiedenen internationalen Aktivitäten im Rahmen des Weltklimaforschungsprogramms (externe Seite WCRP) und arbeite mit Interessenvertreter:innen und Endnutzer:innen zusammen, um die praktische Anwendung meiner Forschungsergebnisse zu verbessern.

Was möchtest Du in 5 Jahren an der ETH Zürich erreicht haben?
Eine grosse Herausforderung bei hochauflösenden Simulationen ist, dass sie sehr rechenintensiv sind. Jedes Mal, wenn wir die Gitterweite halbieren, verzehnfacht sich der Rechenaufwand. Dadurch ist es oft nicht möglich, hunderte oder tausende von Jahren zu rechnen, obwohl wir das für die Berechnung von Klima- und Extremereignissen gut gebrauchen könnten. Da eröffnet uns der neue Hochleistungsrechner an der ETH Zürich ganz neue Möglichkeiten.

Ein zweites Ziel betrifft den Umgang mit unseren Forschungsdaten. Wie sich der Klimawandel auf unsere Region auswirken wird, ist schon einigermassen gut erforscht. Die Auswirkungen des Klimawandels im globalen Süden sind aber noch viel grösser. Deshalb müssen wir unsere Daten auch diesen Ländern zugänglich machen, damit sie der lokalen Bevölkerung helfen, sich besser auf bevorstehende Ereignisse vorzubereiten. Ein Beispiel ist der Dammbruch in Libyen, der Tausenden von Menschen das Leben gekostet hat. Ein erster Schritt, den ich in meinem Zuständigkeitsbereich sehe, ist die Schaffung einer wissenschaftlichen Grundlage, damit Bewusstsein geschaffen werden kann und Massnahmen empfohlen werden können. Neue Technologien wie beispielsweise Machine Learning könnten da ebenfalls mitwirken, um den Umgang mit Daten zu liberalisieren.  

Persönliches Profil von Andreas Prein (auf Englisch)

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