Prof. em. Dr. Hans Richner

Prof. em. Dr.  Hans Richner

Prof. em. Dr. Hans Richner

Titularprofessor im Ruhestand am Departement Umweltsystemwissenschaften

ETH Zürich

Lehre Umweltsystemwissenschaften

CHN P 15.2

Universitätstrasse 16

8092 Zürich

Schweiz

Zusätzliche Informationen

Hans Richner war Lehrbeauftragter der ETH Zürich am Institut für Atmosphäre und Klima. 1995 wurde er zum Titularprofessor ernannt.

Geboren am 17. März 1944 in seinem Heimatort Rupperswil AG, studierte er an der ETH Zürich Naturwissenschaften. 1967 schloss er mit dem Diplom in Experimentalphysik ab. Nach einem Jahr Lehrtätigkeit für Physik und Mathematik an den Kantonsschulen Aarau und Solothurn, begann er 1968 am Laboratorium für Atmosphärenphysik bei Professor H.U. Dütsch ein Forschungsprojekt zum Thema Föhn. Er doktorierte 1974 mit einer Dissertation über atmosphärische Druckschwankungen und Biometeorologie, welche mit dem Kern-Preis und der ETH-Medaille ausgezeichnet wurde.

Nach seiner Dissertation übernahm er am Laboratorium für Atmosphärenphysik eine Forschungsgruppe, die sich mit Föhn und meteorologischer Messtechnik befasste.

1976/77 war er bei der European Space Agency ESA im Auswahlverfahren für Payload Specialist für den Erstflug des Spacelab.

Die Entwicklung von neuen Instrumenten und Beobachtungsmethoden waren stets Schwerpunkt seiner Arbeiten. Während eines einjährigen Aufenthaltes am National Center for Atmospheric Research (Boulder, USA) befasste er sich mit der Technik und dem Einsatz meteorologischer Forschungsflugzeuge. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse wurden anschliessend beim Einsatz von Linienflugzeugen der Swissair für wissenschaftliche Forschung angewandt. Anschliessend stand die Entwicklung von sogenannten Windprofilern (vertikale Dopplerradars) und die Weiterentwicklung von ballongetragenen Messsonden (Radiosonden) im Vordergrund. Forschungsgebiete waren insbesondere die mesoskalige Dynamik der Atmosphäre über komplexer Topografie sowie Lokalwind-Systeme. Er befasste sich zudem mit biometeorologischen Problemen und war Mitglied verschiedener internationaler meteorologischer und biometeorologischer Organisationen.

Richners Lehrtätigkeit umfasste Praktika in Atmosphärenphysik als auch Vorlesungen zu den Themen Mess- und Beobachtungsmethoden, Agrarmeteorologie, sowie allgemeiner Physik der Atmosphäre, letztere auch an der Universität Konstanz. Er leitete zudem 14 Dissertationen.

Richner war an der Planung und Durchführung einiger internationaler Feldexperimente (insbesondere ALPEX und MAP) massgeblich beteiligt. Daneben nahm er Mandate in verschiedenen internationalen Organisationen wahr, u.a. bei der WMO, bei der ITU und bei EUROTRAC.

Seit seiner Emeritierung ist Richner aktiv in der internationalen Arbeitsgemeinschaft Föhnforschung Rheintal/Bodensee (AGF), welche eine Verbesserung der Prognosen für Föhnstürme anstrebt. Daneben ist er Mitglied einer ad-hoc Gruppe, welche die Föhnbeobachtungen in Altdorf (die seit 1864 vorliegen) statistisch analysiert. Schliesslich untersucht er mittels zweier Messstationen die hochfrequente Dynamik von Föhneinbrüchen, dies mit dem Ziel, bessere Sturmwarnungen für Seen, Seilbahnen usw. zu ermöglichen.

 

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