Reto Knutti ist neuer Präsident von ProClim

Reto Knutti, Professor für Klimaphysik am Institut für Atmosphäre und Klima (IAC), ist neuer Präsident von ProClim. In dieser Funktion tritt er die Nachfolge von Heinz Gutscher an, welcher als Professor für Sozialpsychologie an der Universität Zürich 2013 emeritiert wurde.

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Prof. Reto Knutti

ProClim ist das Forum für Klima und globalen Wandel und dient als Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Administration, Politik, Wirtschaft und der Öffentlichkeit. Die Organisation wurde 1988 gegründet und ist Teil der externe Seite Plattform Science and Policy (SAP) der externe Seite Akademie der Naturwissenschaften (SCNAT).

Hauptziele von ProClim sind der Wissensaustausch und Vernetzung der Forschenden. Der Fokus liegt auf der Integration der Schweizer Forschung in internationale Programme und auf dem Dialog mit Entscheidungsträgern aus Wirtschaft und Politik.

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Forschung mit Schweiz-Bezug

Auf internationaler Ebene stellt das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) die wissenschaftlichen Grundlagen für den internationalen Klimaschutz bereit. Was heisst das aber für die Schweiz? Im Auftrag des Bundesamts für Umwelt BAFU stellt ProClim die Erkenntnisse auf der sogenannten «IPCC-Plattform Schweiz» dar.  «Es ist zentral, dass die Erkenntnisse aus dem IPCC nicht auf einer internationalen und abstrakten Ebene stehen bleiben», meint Reto Knutti. Deshalb versucht ProClim konsequent, die Erkenntnisse aus den IPCC spezifisch für die Schweiz herunter zu brechen und möglichst konkrete Handlungsempfehlungen auszusprechen.

Zentrale Stimme der Schweizer Klimaforschung

«In der Vernetzung der Forschungsgemeinschaft ist ProClim ausserordentlich stark», so Knutti. In der Erarbeitung des ProClim-Klimaberichtes habe sich zum Beispiel klar gezeigt, dass die Schweizer Klimaforschenden mit einer einheitlichen Stimme sprächen. Für den Bericht hatten mehr als 70 Schweizer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler während dreier Jahren die für die Schweiz relevanten Ergebnisse des Fünften IPCC-Sachstandsberichtes (IPCC AR5) und anderen Quellen zusammengetragen. Unterstützt wurden sie dabei durch ProClim und durch das beratende Organ für Fragen der Klimaänderung OcCC sowie dem Bundesamt für Umwelt BAFU.

Pragmatische Ziele

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Was die strategischen Handlungsempfehlungen für die Politik angeht, ist Knuttis Ansatz pragmantisch. «Die Politik unterliegt vielen verschiedenen Einflüssen», meint Knutti. Leider sei das politische Interesse nicht immer gleich gross und die Wissensstände, was aktuelle Forschungsergebnisse betrifft, bei den verschiedenen Akteuren unterschiedlich. Umso wichtiger sei es, den Link in die Politik zu machen und aktiv zu versuchen, spezifische Dienstleistungen bereit zu stellen. «Es ist eine Herausforderung, aber wir müssen den Dialog immer wieder suchen», stellt er fest.

Ein regelmässig stattfindendes Parlamentariertreffen ist ein Beispiel für ein solches Angebot von ProClim. Um aktuelle Themen inter- und transdisziplinär anzugehen, lädt ProClim Forschende sowie Akteure aus der Praxis ausserdem zu gemeinsamen Workshops und Runden Tischen ein. Das beratende Organ für Fragen der Klimaänderung OcCC hat den Auftrag, Empfehlungen strategischer Art zu Fragen der Klimaänderungen und zur Schweizer Klimapolitik aus Sicht der Wissenschaft zu Handen von Politik und Verwaltung zu formulieren.

Ausserdem publiziert ProClim Faktenblätter, Publikationsserien und Stellungnahmen rund um die Themen Klima und globale Umweltveränderungen. Zur Vernetzung dient eine umfassende Datenbank mit Informationen zu Forschenden, Programmen, Instituten, forschungsbezogenen Organisationen und Komitees, sowie zu Publikationen und Projekten von Schweizer Forschenden.

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