Fünf Tonnen für nachhaltigen Beton

D-USYS

Fünf Tonnen Beton, verteilt auf zwei Würfel von je einem Kubikmeter, der obere Würfel steht leicht gedreht auf dem unteren: Mit einer Betonskulptur auf dem Campus ETH Zürich, Hönggerberg machen fünf Studentinnen der Umweltnaturwissenschaften auf die Verwendung von Recyclingbeton aufmerksam.  

Das Projekt ist Teil der Lehrveranstaltung Umweltproblemlösen des Studiengangs Umweltnatur-wissenschaften an der ETH Zürich. Zum Thema Recycling im Hochbau recherchierten die Studierenden ein Semester lang. Nach einem weiteren Semester zum Thema «Methodik des Problemlösens» setzten sie nun ihr Projekt in die Realität um.

Mit dem Abspielen des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren OK
Fünf Tonnen für nachhaltigen Beton. Video: ETH Zürich / D-USYS

«Es freut mich, dass die Studierenden für die Umsetzung ihrer Massnahme das Mittel der Kunst gewählt haben», sagt Urs Brändle, Lehrspezialist am D-USYS und Mitentwickler der Lehrveranstaltung. Denn genau das ist es, was sich die Dozierenden sich von den Studierenden wünschen: selbstständig entwickelte, vielleicht auch unkonventionelle Lösungsansätze für komplexe Fragestellungen.

Recyclingbeton allgemein unterschätzt

In der Schweiz werden jährlich 80 Millionen Tonnen Baustoffe verwendet. Nur 20 Prozent davon werden aus Rückbaumaterial gewonnen. «Das Potenzial ist also noch lange nicht ausgeschöpft», fasst Ayla Strozzega, Sprecherin ihrer Gruppe, zusammen. Ihre aufeinander stehenden Betonblöcke von je einem Kubikmeter und einem Gewicht von 2.5 Tonnen pro Block sollen die Aufmerksamkeit der Passantinnen und Passanten auf sich ziehen. Von aussen ist nicht erkennbar, dass ein Würfel aus Recycling- und der andere aus Primärbeton besteht. Am oberern Würfel sind Tafeln befestigt, welche überraschende Fakten über Primär- und Recyclingbeton aufzeigen. «Viel wiegt eine Elefantenherde, aufgereiht von hier bis nach Neuseeland», heisst es da etwa. «Sie wiegt etwa 15 Millionen Tonnen. Ebenso viel wiegt das Material aus dem Rückbau von Gebäuden, das in der Schweiz jährlich anfällt.»

An der ETH halten sich viele zukünftige Architektinnen, Ingenieure und Bauherrinnen auf. Leute also, die in Zukunft über die Materialwahl bei einem Neubau (mit)entscheiden. Die fünf Studentinnen hoffen deshalb, mit ihrer Skulptur Diskussionen anzuregen und ihre Mitstudierenden für mehr Nachhaltigkeit im Bauwesen zu motivieren.

Noch bis zum 3. Juli steht die Betonskulptur auf dem Joseph-von-Deschwanden-Platz vor dem HCI-Gebäude auf dem Campus Hönggerberg.

JavaScript wurde auf Ihrem Browser deaktiviert