ICOS Schweiz: Messstation in Davos offiziell zertifiziert

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  • Institut für Agrarwissenschaften

Treibhausgase sind die Verursacher des Klimawandels. Um die Emissionen europaweit vergleichen zu können, setzt sich das europäische Infrastruktur-Netzwerk ICOS RI (Integrated Carbon Observation System Research Infrastructure) für standardisierte Messungen ein. Nach einem längeren Umstellungsprozess erfüllt nun die Messstation in Davos die hohen internationalen Qualitätsanforderungen und ist ein offiziell zertifizierter Standort im Netzwerk.

Messungen von Kohlendioxid (CO2), Wasserdampf (H2O), Methan (CH4) und Lachgas (N2O) wurden in der Vergangenheit europaweit mit unterschiedlichen Mess- und Auswertungsmethoden durchgeführt. Somit waren die Resultate nicht immer vergleichbar. Wichtige Entscheidungen in Bezug auf den Klimawandel müssen aber auf einer soliden, vergleichbaren Datengrundlage basieren, so das Ziel von ICOS RI. Zurzeit sind zwölf Länder mit europaweit über 140 Stationen im ICOS-Netzwerk; darunter sind Atmosphären-, Ozean- und Ökosystem-Stationen.

Einzigartige Messstationen in der Schweiz

Die Schweiz ist seit Beginn im Jahr 2008 mit zwei Messstationen an ICOS beteiligt: mit der Atmosphären-Station Jungfraujoch, die bereits im Mai 2018 offiziell zertifiziert wurde, und mit der im Seehornwald gelegenen Ökosystem-Station Davos, die nun am 21.11.2019 zertifiziert wurde. Beide Stationen sind in Bezug auf ihre geografische Lage, Stationsgeschichte und Einbettung in nationale und internationale Forschung einzigartig. Als Stationen der Klasse 1 erfüllen sie ausserdem die Qualitätsanforderungen der höchsten Kategorie.

«Treibhausgase machen an keiner Grenze halt», betont Nina Buchmann, Professorin für Graslandwissenschaften an der ETH Zürich und Leiterin von ICOS Schweiz. «Für unsere Forschung ist es deshalb wichtig, international zusammenzuarbeiten und belastbare und vergleichbare Daten zu erheben».

Strenge Qualitätsanforderungen auch für den Standort Davos

Um Davos als offizielle Ökosystem-Messstation anerkennen zu lassen, mussten Messmethoden, Installationen und Datenerfassung auf die strengen Qualitätskriterien von ICOS RI angepasst werden. «Dieser Umstellungsprozess, der nur dank einer engen Zusammenarbeit aller beteiligten Institutionen erreicht werden konnte, dauerte insgesamt sechs Jahre», berichtet Dr. Susanne Burri, Koordinatorin von ICOS Schweiz.

Die Station Davos ist für ICOS von besonderem Wert, weil sie die einzige subalpine Waldstation der höchsten Kategorie innerhalb des ICOS RI Netzwerks ist. Seit 1997 wird in Davos der CO2- und H2O-Austausch kontinuierlich gemessen, dies ist global eine der längsten Messreihen für Waldstandorte. Bereits seit den 1980er Jahren forscht die WSL an diesem Standort.

Über ICOS Schweiz

ICOS Schweiz besteht aus den Institutionen ETH Zürich, den Eidgenössischen Forschungsanstalten Empa und WSL, den Universitäten Bern und Basel sowie MeteoSchweiz und wird seit 2013 vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) und internen Mitteln der Partnerinstitutionen finanziert. Alle ICOS-Daten und -Datenprodukte wie Karten und internationale Vergleiche sind im ICOS RI «Carbon Portal» frei zugänglich und stehen somit nicht nur der Wissenschaft, sondern auch der Politik, Verwaltungen und der Öffentlichkeit zur Verfügung.

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